Vielleicht überleben die Autos.
Oder der Stacheldraht.
Karl Witte Lyrik
Fukushima
Fukushima ist weit
einen dokumentierten Alp
einen Wolkenteppich weit
entfernt
ist die Wüste die uns bleibt
das Reich der roten Listen
der mäandernden Kloaken
der versprühten Tonnen Chemie
über Feldern und Wiesen
ist die Armada der Schleppnetze das Heer
der krepierten Delphine
der torpedierten Wale
der himmelschwärzende Rauch
über den Lungen der Erde
ist das Rollkommando des Schreckens
der unterdrückte Schrei
in unseren Köpfen
der den Schöngeist betört
wenn er übersetzt in Kunst verwandelt
und offeriert
auf Vernissagen und Messen
Fukushima zum lyrischen Strohfeuer
gebündelt
ist wie ein Kotzen gegen den Wind
ist die Reißleine in deiner Hand
bist du
der Widerspruch der dich leitet
(c) Karl Witte
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