Vielleicht überleben die Autos.
Oder der Stacheldraht.
Karl Witte Lyrik
Haus im Rosenhaag
Die Fahne
am hohen Mast gehißt
wenn ein Feiertag die Stille angefüllt
mit dumpfer Lust zur Klage
hatte bessere Tage schon gesehn
Die Hoffnung auf den Endsieg
lag begraben
zum Teufel war dahin
Der forsche Oberst
jetzt in Zivil und ohne Adjutant
der im Garten auf seiner morschen Liege
hinüber dämmerte
in alten Glanz
erzählte gern von großen Zeiten
und daß um Haaresbreite nur er verpaßt
die roten Streifen
Der Führer er war eben nur Gefreiter
kein Offizier gewesen
der etwas von Strategie verstand
Das mußte sich rächen
über kurz oder lang
Wie viel Wehmut stets herüber schwappte
und wie’s so faulig roch
nach blutgetränktem Sumpf
nach Schweiß und Knüppeldamm
und doch wie einer der selbst das Alphabet
noch vor sich hatte gar nicht genug bekam
davon ein Held zu sein
trotz allem ungebrochen
(c) Karl Witte
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